Nachhaltigkeit in der digitalen Fertigung
Outokumpu, weltweit führender Hersteller von Edelstahl, arbeitete mit Microsoft zusammen, um mit Hilfe von Technologie seine Fertigungsprozesse zu verbessern.
Harald Leitenmüller
Chief Technology Officer
Ein schwedisches Versorgungsunternehmen zeigt vor, wie Energieinnovation funktioniert. Gestärkt wird es dabei durch dynamische Zusammenarbeit und KI-Technologie.
In nordischen Städten sind winterliche Arbeitswege bei eisigen Temperaturen nur mit Aussicht auf ein warmes Zuhause erträglich. Es ist essentiell, den Energieverbrauch einer Stadt konstant zu regulieren. Einerseits sollen Bewohner ein sparsames und warmes Zuhause haben und andererseits sollen die Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden – schließlich werden die Großstädte immer größer.
Das Versorgungsunternehmen Mälarenergi möchte mit seinem innovativen Ansatz für warme Haushalte in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft sorgen. Mälarenergi stellt für Västerås, Schwedens fünftgrößte Stadt, wesentliche Infrastruktur- und Energiedienstleistungen bereit und hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden einen intelligenteren Service zu bieten. Mithilfe der KI-fähigen Azure-Plattform digitalisiert und automatisiert Mälarenergi die Produktion von Fernwärme, um bestmöglich mit den steigenden Anforderungen an das Stromnetz umzugehen und die Energieproduktion zu optimieren.
„Ich habe immer gesagt, dass es im Universum nur eine Konstante gibt – nämlich die Veränderung”, sagt Henrik Wickström, Project Manager IT bei Mälarenergi.
„Wir müssen unsere Industrie und unsere Aufgabe in der Gesellschaft überdenken. Wir müssen mit dieser Veränderung umgehen.”
Mälarenergi ist bei der Weiterentwicklung des Energiemarktes in den nordischen Ländern tonangebend. Im Rahmen des Smart Flow-Projekts verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz für die Digitalisierung seiner Dienstleistungen und verwendet dazu Microsoft Azure als Plattform. Drei Jahre lang wurden im gesamten Netzwerk Energiedaten gesammelt, Benutzerstudien durchgeführt und viele andere Datenquellen zusammengetragen – etwa Witterungsverläufe, Verteilungszeiten und Informationen zu sozialem Verhalten.
„Für die Optimierung von Produktionsprozessen und Bereitstellung sowie ein besseres Verständnis der Kundenbedürfnisse bedarf es einer leistungsstarken digitalen Lösung”, erklärt Henrik im Mälarenergi-Unternehmensblog. „Microsoft Azure bietet die notwendigen Lösungen, um all dies an einem Ort zu sammeln.”
Henrik Wickström betont ganz besonders den Prozess der Zusammenarbeit, der in der digitalen Transformation des Unternehmens eine Schlüsselrolle gespielt hat. Dank intelligenter Cloud-Technologien ist die Zusammenarbeit mit externen Akteuren möglich, da riesige Datenmengen verschiedener Dienstanbieter vereinheitlicht, gesammelt und verwaltet werden können – unabhängig davon, welche Drittanbietertechnologien von diesen Anbietern eingesetzt werden. So war es etwa für die Genauigkeit der Analysen in diesem Projekts enorm hilfreich, dass die Zusammenarbeit mit den Statistik- und Systemexperten von RICE SICS ermöglicht wurde.
Durch die Auswertung von mehr als einer Milliarde Datenpunkten, bestehend aus vielfältigen und umfassenden Statistiken, konnte Mälarenergi KI-Prognose-Algorithmen innerhalb der Azure-Suite bauen. Das Gesamtziel: die intelligente Optimierung der Fernwärmeproduktion, um Überproduktion zu vermeiden und gleichzeitig für Zeiten mit hoher Auslastung gewappnet zu sein.
„KI-Technologie kann alles verändern, wenn sie in der Lage ist, Vorhersagen zu treffen.”
Henrik Wickström, Project Manager IT, Mälarenergi
Es handelt sich um eine extrem komplexe Arbeit, die unbedingt ein Rahmenwerk erfordert, das riesige Datenmengen verarbeiten kann. Die Algorithmen können Vorhersagen errechnen, welche dann direkt an die Kraftwerke weitergegeben werden. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit einer potenziellen Über- oder Unterversorgung drastisch reduziert.
„Das Ziel ist es, dass der Kunde eine praktische Innenheizung als Dienstleistung kaufen kann, die individuell anpassbar ist”, sagt Henrik.
Die statistischen Erkenntnisse aus dem Smart Flow-Projekt werden verwendet, um bessere Entscheidungsfindung zu ermöglichen – auch seitens Industrieabnehmern, die diese Dienstleistungen nutzen. Die Technologie bietet für Mälarenergi immer wieder neue Möglichkeiten, zu lernen, zu überarbeiten, zu verbessern und ständig an der Roadmap des Unternehmens zu feilen. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung zum Vorantreiben von größeren Veränderungen in der Industrie.
„Wir können uns zurücklehnen und dabei zusehen, wie sich die Industrie verändert – oder wir können diejenigen sein, die diese Veränderung herbeiführen.”