In Zeiten ständiger Umbrüche und anhaltender Ungewissheit brauchen Schulen und Universitäten flexible Remote-Learning-Tools, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Bildungseinrichtungen müssen, um den immer vielfältigeren Lernbedürfnissen gerecht zu werden, inklusive, zugängliche Lernumgebungen schaffen, die Vertrauen wecken, das Wohlbefinden der SchülerInnen fördern und ihre Unabhängigkeit auf nicht stigmatisierende Weise stärken.
In inklusiven Schulen wird man auf das echte Leben vorbereitet. Je höher der Standard, den wir hier setzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Inklusion in der Gesellschaft allgemein zur Regel wird.
Als Director Education Marketing bei Microsoft ist es meine Aufgabe, Schulen zu ermöglichen, dass alle Schüler*innen ihr Potenzial im Leben, beim Lernen und im Beruf voll ausschöpfen können. Dazu gehören Forschung, akademisches Schreiben, der Aufbau von Partnerschaften und insbesondere die Einbindung von Lehrkräften in alle Aktivitäten von Microsoft.
Ich habe ein Vierteljahrhundert lang unterrichtet und Schulen geleitet. Daher weiß ich, wie wichtig es ist, dass Microsoft die Werte widerspiegelt, die Lehrkräfte im Unterricht vorleben. Inklusion ist ein wesentlicher Bestandteil davon, denn Selbstbestimmung und Chancengleichheit beruhen darauf, dass jede Schülerin und jeder Schüler ein Mitspracherecht, Wahlmöglichkeiten und Handlungsfreiheit hat und alle davon profitieren. Die Potenziale sind bekanntlich gleichmäßig verteilt, die Chancen und der Zugang jedoch nicht. Wenn wir also von „allen Schüler*innen“ sprechen, dann meinen wir damit auch alle, unabhängig von Fähigkeiten, Einschränkungen, Mobilität, Einkommen (der Eltern), Wohnort oder Identität.
Der aktuelle World Report über Behinderungen hebt hervor, dass 15 %* der Weltbevölkerung heute mit einer Einschränkung leben und in 72 % aller Klassen Schüler*innen mit nachgewiesenen zusätzlichen Lernbedürfnissen unterrichtet werden. Es liegt also auf der Hand, dass inklusive Best Practices weltweit umgesetzt werden müssen.
Der Trend zum Fernunterricht, den wir während der COVID-19-Pandemie erlebt haben, hat diese Notwendigkeit nur noch verdeutlicht. Er hat die bestehenden Ungleichheiten in unseren Bildungssystemen aufgezeigt, insbesondere in Bezug auf den Zugang zu Geräten und Anschlussmöglichkeiten, aber auch in Bezug auf das Vertrauen der Lehrkräfte und ihr Bewusstsein für die Rolle, die die Technologie bei der Erschließung von Lernmöglichkeiten für alle spielen kann.
In diesem Artikel stelle ich Ihnen vier meiner kostenlosen, nicht stigmatisierenden Lieblingstools von Microsoft vor, die Lehrkräften dabei helfen können, den Unterricht inklusiver zu gestalten und dafür zu sorgen, dass Lernende überall Zugang zu den Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein.
1. Lernen beschleunigen mit dem Plastischen Reader
Von all den Tools, die uns zur Verfügung stehen, ist meine Nummer 1 der plastische Reader: ein Tool, das derzeit von 23 Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt wird. Der Plastische Reader von Microsoft ist ein kostenloses Tool, das in Word, OneNote, Outlook, Office Lens, Microsoft Teams, Lesefortschritt, Forms, Flipgrid, Minecraft Education Edition und Edge integriert ist und bewährte Techniken zur Verbesserung der Lese- und Schreibfähigkeiten von Menschen unabhängig vom Alter oder ihren Fähigkeiten umsetzt.
Es hilft Schüler*innen beim Lese- und Hörverständnis von Texten, indem es Wörter in Silben zerlegt, in andere Sprachen übersetzt oder als Bilder darstellt. Außerdem wird so die visuelle Unübersichtlichkeit beseitigt. Der Plastische Reader wurde auf die Bedürfnisse von Lesern mit Legasthenie und Dysgraphie zugeschnitten, eignet sich aber für alle, die sich das Lesen auf ihrem Gerät erleichtern wollen. Wenn Schüler*innen also zusätzliche Unterstützung benötigen, um ein Wort in ihre eigene Sprache zu übertragen, kann der Plastische Reader das leisten. Wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler ein Wort laut vorlesen lassen muss, kann er das ebenfalls. Was ich besonders schätze, ist die Tatsache, dass es nicht stigmatisiert, sondern unauffällig in Microsoft Teams, auf einer Webseite oder in jedem anderen von den Schüler*innen verwendeten Tool eingesetzt werden kann.
Es wurde auch in die Minecraft Education Edition integriert. Ich habe neulich ein Beispiel gehört: Eine Mutter, sah, wie sich ihr 9-jähriges Kind mit Minecraft Education Edition beschäftigte. Interessanterweise war ihr 5-jähriges Kind auch bei dem älteren Kind. Das 5-jährige Kind wollte auch mitmachen, und der Plastische Reader in Minecraft ermöglichte das, indem die Barriere zum Textverständnis beseitigt wurde. Diese Tools können also Schüler*innen über alle Altersgruppen hinweg sehr gut unterstützen.
Erfahren Sie mehr: Digitale Lerntools, Plastischer Reader | Microsoft Education.
2. Kognitive Belastung mit Microsoft Teams reduzieren
Was mir an Teams so gefällt, ist die Tatsache, dass es einen zentralen Bereich bietet, in dem Lernen ganzheitlich unterstützt werden kann. Dadurch kann die kognitive Überlastung reduziert werden, da Schüler*innen nicht auf mehrere Websites gehen oder Apps von Drittanbietern herunterladen müssen, um ihre Aufgaben zu erledigen, oder unterschiedliche Ressourcen über verschiedene Plattformen nutzen müssen: Alles befindet sich in einer einzigen sicheren Umgebung. Das ist besonders wichtig für neurodiverse Schüler*innen, relevant ist es aber für alle, denn jeder kann sich mal überfordert fühlen.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Vor Kurzem habe ich mit einer Gruppe von Freunden an einem globalen Teams-Call teilgenommen. Nach einer Weile fühlte ich mich überfordert und war müde vom Zuhören. Also habe ich die Live-Untertitel eingeschaltet, um mir anzeigen zu lassen, wer spricht und was gesagt wird. In diesem Moment hatte ich also ein zusätzliches temporäres Lernbedürfnis: Ich musste die Worte gleichzeitig sehen und hören, um folgen zu können. Teams hat mir das problemlos ermöglicht. Wenn nicht Englisch meine Muttersprache gewesen wäre, hätte ich die Untertitel auch in eine andere Sprache meiner Wahl umschalten können, um die Belastung weiter zu verringern. Des Weiteren hätte ich eine Aufzeichnung und ein Transkript zur späteren Überprüfung abrufen können. So wird allen eine vollständige Teilhabe ermöglicht.
Starten Sie noch heute kostenlos mit Teams: Microsoft Teams: Fernunterricht & digitales Klassenzimmer | Microsoft Education.
3. Wohlbefinden der SchülerInnen fördern mit Reflect in Teams
Wir wissen, dass das Wohlbefinden der Schüler*innen schon immer eine Priorität für Lehrkräfte war und dass dies mit der Rückkehr der Schüler*innen in physische Lernumgebungen noch wichtiger wird. Emotionen sind der Schlüssel zu Motivation, Aufmerksamkeit und Erkenntnis. Eine Funktion wie Reflect in Teams unterstützt Lehrkräfte also bei ihrer Arbeit im Bereich des sozial-emotionalen Lernens. Es dient in erster Linie dazu, einen Bereich zu schaffen, in dem die Schüler*innen die Bedeutung von Emotionen erkennen und diese Emotionen im Verlauf ihrer Veränderung und Entwicklung analysieren können.
Reflect liefert sowohl den Schüler*innen als auch den Lehrkräften Informationen darüber, wie sich die Schüler*innen fühlen. Des Weiteren können die Schüler*innen beginnen zu verstehen, wie sich dieser emotionale Aspekt auf ihr Lernen und ihre Interaktion auswirkt. Das Wichtigste bei der Schaffung eines inklusiven Unterrichts ist, dass alle Schüler*innen gesehen und gehört werden und wissen, dass sie wichtig sind. Ein Moment des Innehaltens und Nachdenkens gibt jedem Schüler und jeder Schülerin die Möglichkeit, emotionale Intelligenz zu entwickeln
Erfahren Sie mehr über Reflect: aka.ms/reflect.
4. Mit Flipgrid einen sicheren Raum für Lernende schaffen
Für mich ist Flipgrid die ultimative Social-Learning-Plattform. Es bietet eine unglaublich effektive Möglichkeit für Schüler*innen, sich selbst auszudrücken, indem sie kurze Videos und Aufnahmen in ein gemeinsames Raster hochladen, das nur von Lehrkräften eingerichtet werden kann. Das macht es zu einem sehr sicheren Raum für die Schüler*innen, in dem sie zu Gesprächen und Diskussionen über bestimmte Themen beitragen oder einfach nur zwanglos ihre Erfolge, ihre Interessen oder ihre Wochenendaktivitäten mitteilen können.
Mit Flipgrid kann jedes Kind proben und darüber nachdenken, was es sagen will, es dann aufnehmen und, falls nötig, noch einmal aufnehmen. Das ist insbesondere dafür geeignet, ruhigere Kinder in Gespräche einzubeziehen und allen Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu regulieren. (Lesen Sie den Artikel Immersive reader in Flipgrid equals access for all [zu dt.: Der Plastische Reader bedeutet Barrierefreiheit für alle]!)
Auf Flipgrid sind über eine Milliarde Videos hochgeladen worden, die von Lehrkräften und Schüler*innen auf viele verschiedene Arten genutzt werden, von der Beobachtung von Emotionen bis zur Überprüfung von Inhalten.
Erfahren Sie mehr: Flipgrid | Empower Every Voice.
Kostenlose Tools zur Unterstützung aller SchülerInnen
Microsoft hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht stigmatisierende Tools bereitzustellen, die das Lernen unabhängig von den Lebensumständen der Schüler*innen verbessern – von inklusivem Lesen und inklusivem Schreiben bis hin zu inklusiver Kommunikation und inklusiver Mathematik. Aus meiner Sicht ist das etwas, das unser Angebot von dem anderer Technologieanbieter abhebt.
Ein Alleinstellungsmerkmal der Tools, die Microsoft anbietet, ist die Tatsache, dass sie kostenlos und über mehrere Plattformen und Produkte hinweg frei verfügbar sind. Das ist sehr wichtig. Denn wir wissen, dass Kinder, die das Gefühl haben, anders zu lernen als ihre Altersgenossen, lieber etwas verpassen als sich hervorzutun.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass diese Tools nicht nur denjenigen helfen, die besondere oder zusätzliche Lernbedürfnisse haben, sondern allen zugute kommen.
Denn jeder braucht irgendwann einmal ein wenig zusätzliche Unterstützung, sei es beim Ordnen der eigenen Gedanken, hinsichtlich der geistigen Gesundheit, der Art und Weise, wie man an das Lernen herangeht, oder beim Lesen. Die Tools von Microsoft können allen Lernenden helfen.
*‘World Report on Disability.’ World Health Organization (2011)