Bei der Nyenrode Business University fand gerade die Entwicklung der Integration eines neuen SaaS-basierten Finanzsystems statt, als erkannt wurde, dass der Prozess der Verbindung dieser Lösung mit so vielen anderen Systemen komplizierter als erwartet sein würde. So wurde Wortell um Hilfe gebeten, ein Mitglied des Microsoft-Partnernetzwerks. Wortell schlug die Einführung der Azure Unified Pipeline als Möglichkeit zur Standardisierung von Datenverbindungen in der gesamten Informationsumgebung vor.
„Jahrelang betrachteten wir unsere IT-Infrastruktur wie einen Nudelsalat – eine Mischung aus verschiedenen Zutaten, die zusammenarbeiteten. Aber nachdem wir sie untersucht hatten, stellten wir fest, dass sie eher wie ein kompliziertes Spaghettigericht war, mit geschmolzenem Käse überall.“
Hans Wim Kroodsma, IT-Manager an der Nyenrode Business University, denkt an die Zeit zurück, als er und sein Team 2019 mit der Auswahl eines neuen Finanzsystems begannen. Es dauerte nicht lange, bis sie über eine komplexe Reihe von Problemen stolperten, die ein vollständiges Umdenken bezüglich der Datenintegrationsinfrastruktur der Universität erzwangen.
„Wir führten ein institutweites Optimierungsprogramm durch. Das erste Ziel dabei war es, das Finanzsystem zu ersetzen“, erklärt er. „Wir erkannten schnell, dass es ein kompliziertes Netz miteinander verbundener Anwendungen gab, die alle auch ersetzt und integriert werden mussten. Jede Integration hatte ihren eigenen standardisierten Datenaustausch. Was wie ein relativ einfacher Systemersatz aussah, führte zu einer Kaskade von Änderungen.“
Laut Hans Nouwens, Enterprise Architect an der Nyenrode Business University, ist dies im Bildungsbereich kein Einzelfall.
„Seit Jahren entscheiden sich viele Anbieter im Bildungsbereich für Business-Apps, z. B. für Finanzen und Personalwesen, mit einem Schwerpunkt auf hochwertige Qualität. Erst vor Kurzem wurde erkannt, dass es nicht auf die einzelnen Anwendungen ankommt, sondern auf das integrierte Ganze, das die unterstützenden Geschäftsfunktionen ermöglicht.“
Herr Kroodsma und sein Team verstanden bald, dass es unmöglich sein würde, nur das Finanzsystem zu ersetzen, ohne den Rest der Informationsumgebung zu beeinflussen. Das Team konnte eine solch komplexe Anwendungsintegrationssuite nicht unterstützen und suchte nach einer Lösung, die die Verbindungen standardisieren würde. Diese fanden sie in der Azure Unified Pipeline.
Traditionelle Universität, moderner Ansatz
Mit mehr als 6.000 Studierenden pro Jahr sowie rund 400 Mitarbeiter*innen unterscheidet sich die Nyenrode Business University von der Konkurrenz. „Die Nyenrode University wurde 1946 von Wirtschaftsführern gegründet. Eine neue Generation von Unternehmer*innen sollte hervorgebracht werden, um die Wirtschaft in der Nachkriegszeit wiederzubeleben“, so Herr Kroodsma..
Durch die Kombination aus akademischem Wissen und dem Fokus auf persönliche Entwicklung hat sie einen Ruf erlangt, der Student*innen aus der ganzen Welt anzieht. „Nyenrode ist anders“, fährt er fort. „Während zum Beispiel andere Universitäten einen modernen Campus mit hohen Gebäuden haben, befindet sich die Nyenrode University auf einem klassischen Anwesen. Vor einigen Jahren wurde außerdem ein zweiter, eher großstädtisch orientierter Campus in Amsterdam eröffnet.“
Auf dem Campus Breukelen liegt unter anderem eine Burg aus dem 13. Jahrhundert. Seine alten Mauern bilden jedoch nur die traditionelle Fassade eines modernen, technologiegestützten Bildungs- und Forschungsinstituts, das Innovationen im Unternehmensmanagement anstrebt.
Hier ein Paradebeispiel dafür: Das IT-Team ging im vergangenen Jahr auf besondere Weise auf die Notwendigkeit ein, die Informationsumgebung zu reformieren.
„Wir haben zunächst jedes System separat und unabhängig analysiert. Wir begriffen jedoch schnell, dass diese Systeme miteinander kommunizieren und viel effizienter miteinander verbunden werden müssen“, erklärt Karel Ramdin, Projektleiter an der Nyenrode Business University.
„So haben wir uns an den Microsoft-Partner Wortell gewendet und die Vorteile von Microsoft Azure Unified Pipelines erkundet.“
Herausforderungen bei der Standardisierung des Datenaustauschs
Der Digitalisierungsprozess, den die Bildungsbranche in letzter Zeit durchlaufen hat, führt dazu, dass die meisten Systeme durch Software-as-a-Service-Anwendungen (SaaS) ersetzt werden. Obwohl SaaS eine etablierte Lösung bei Lehr- und Lernprozessen ist, handelt es sich doch um eine relativ neue Ergänzung für Supportservices z. B. im Finanz- und Personalbereich.
Die Integration dieser Systeme ist zu einem wichtigen Arbeitsergebnis für IT-Abteilungen geworden. Herr Nouwens erklärt jedoch, dass der Datenaustausch zwischen diesen Lösungen in der Regel fragmentiert und nicht flexibel ist.
„Anfangs hatten wir eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter, Technologien und Arbeitsweisen, wobei jeder Anbieter eine eigene Lösung und Technologie hatte, wodurch es für unsere Anwendungsmanager*innen immer komplexer wurde, Änderungen umzusetzen“, sagt er. „Wir benötigten jemanden, der lose gekoppelte Peer-to-Peer-Verbindungen erstellt, mit denen wir auf verschiedene Datenquellen reagieren können, ohne das gesamte Netzwerk der Integrationen zu beeinflussen.“
Da kam der lokale Cloudintegrator von Microsoft Wortell ins Spiel. „Als Nyenrode zu uns kam, nahmen wir als Erstes ein Whiteboard und zeichneten Anwendungen sowie Verbindungen zwischen ihnen physisch auf“, erinnert sich Don van Meel, Cloud Solution Architect bei Wortell.
Das war der entscheidende Punkt, der ihn und seinen Kollegen Perry Lambrechts dazu veranlasste, schließlich den Azure Unified Pipeline-Ansatz zu wählen. Die cloudnative Lösung ist ein Architekturprinzip, das auf Azure Information Services und anderen Azure-Platform-as-a-Service-Komponenten (PaaS) in Kombination mit bewährten Microsoft-Methoden basiert. Sie unterstützt den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen innerhalb der Geschäftsbereiche von Nyenrode – zum Beispiel von der Studentenverwaltung über die Buchhaltung bis hin zum Gebäudemanagementsystem.
„Wir haben ein Studenteninformationssystem, das die Ausbildung der Studierenden aufzeichnet und ihnen eine Rechnung schickt, wenn sie ihre Studiengebühren bezahlen müssen“, erklärt Herr Nouwens. „Mit der Azure Unified Pipeline können wir diese Daten mit der Finanzbuchhaltungsanwendung austauschen und Manager können gleichzeitig einzelne Teile betreiben, ohne die Gesamtausführung des Integrationswebs zu beeinträchtigen.“
Vorteile der Implementierung der Azure Unified Pipeline
Seit der Implementierung hat sich die Azure Unified Pipeline weiterhin als vorteilhaft für die Universität erwiesen.
„Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass wir so sehen können, welche Daten fließen, und sie debuggen sowie überwachen können“, erklärt Herr Nouwens. Dabei lobt er die Flexibilität, die sein Team durch die Lösung erhält.
Es wird auch erwartet, dass jetzt, da Wortell die Entwicklungsphase mit der Azure Unified Pipeline abgeschlossen hat und mit der Wartung fortfährt, mehr Kontrolle verfügbar sein wird. „Wir haben eine Lösung gefunden, die nicht nur als Blackbox für Nyenrode agiert, sondern auch die Möglichkeit bietet, in bestimmten Situationen einzugreifen“, fügt Herr Lambrechts hinzu.
„Daher haben alle Anwendungsmanager*innen an der Universität Zugriff auf die Azure-Umgebung. So können sie ihre Datenflüsse überwachen, prüfen und nachverfolgen.
„Sie können auch Abfragen in der Datenbank ausführen, um die Transaktionsprotokolle zu überprüfen sowie die Verbindungen zu beenden und zu starten. Wenn also etwas nicht stimmt, können sie zu Azure wechseln und es jederzeit ein- und ausschalten.“
Blick in die Zukunft
Der Erfolg der Azure Unified Pipeline hat Wortell und Nyenrode dazu gebracht, mit mehr Lösungen und Datenquellen zu arbeiten.
„Wir haben bereits damit begonnen, die Verbindung der Datenquelle für die Studentenverwaltung und unseres CRM auf Basis von Microsoft Dynamics 365 zu untersuchen“, sagt Herr Ramdin und fügt hinzu, dass auch das Gebäudemanagement dafür in Betracht gezogen wird.
Da Wortell den Bereitstellungsprozess automatisiert hat, wird die Entwicklung und Implementierung neuer Instanzen der Azure Unified Pipeline inzwischen verbessert und beschleunigt.
Letztendlich ist geplant, das gesamte Netzwerk an Datenintegrationen von Nyenrode über die Azure Unified Pipeline weiter zu erstellen. „Wir entwickeln das Netzwerk ständig weiter und können das nun mit verbesserter Flexibilität tun“, fügt Herr Nouwens hinzu. „Wir können sogar SaaS-Produkte und -Anbieter austauschen. Solange wir Zugriff auf die gleichen Informationen haben, ist dies für uns kein Problem. Das ist die beispiellose Flexibilität, die wir zur Unterstützung unserer sich entwickelnden Unternehmen im Hochschulsektor benötigen.“
Das ist nicht nur ein zusätzlicher Vorteil für Nyenrode, sondern auch etwas, worauf die Wortell-Architekten stolz sein können. „Wir haben ein Integrationsmuster und eine Zukunftsplattform geschaffen“, so Herr Lambrechts abschließend.
Er fügt hinzu: „Dies war eine der ursprünglichen Anforderungen, die wir uns selbst gestellt haben, weil es einfach ist, etwas zu implementieren, das das Problem für den Moment lösen könnte. Doch es musste eine Lösung sein, die auch für zukünftige Zwecke geeignet ist.“
„Mit der Azure Unified Pipeline können wir alle Informationen zwischen verschiedenen Teilen des Netzwerks senden und gleichzeitig Managern die Möglichkeit bieten, einzelne Teile zu betreiben, ohne die Gesamtausführung des Netzwerks zu beeinflussen.“
Hans Nouwens, Enterprise Architect, Nyenrode Business University
Das ist die beispiellose Flexibilität, die wir zur Unterstützung unserer sich entwickelnden Unternehmen im Hochschulsektor benötigen.“
Hans Nouwens, Enterprise Architect, Nyenrode Business University